CASHBOARD

CASHBOARDCASHBOARD ist eine Marke der Refined Investment Technologies GmbH mit Hauptsitz in Berlin. Die Online-Plattform CASHBOARD bietet eine individualisierbare und transparente Geldanlage sowie einer intuitiven Verwaltung sämtlicher Geldanlagen in einem kostenlosen Depotkonto und stellt gleichzeitig eine gute Alternative zu klassischen Investitionsformen wie Aktien und Immobilien dar.

Genauer gesagt können Privatpersonen auf der Plattform Kapital in verschiedenste Anlageklassen investieren. Dies kann risikofrei mit Kapitalschutz in Tagesgeld, Geldmarkt und Anleihen oder renditeorientiert in Fonds, ETFs, Aktien oder alternative Investments vorgenommen werden. Hierbei ist jede Anlageform sowie Laufzeit möglich, auch ist das Kapital täglich verfügbar. Die Konten aller Cashboard-Anleger werden von der Augsburger Aktienbank verwaltet. Mit dem CASHBOARD Depot erhalten Anleger die Möglichkeit in eines der drei Portfolios zu investieren sowie eine garantierte Verzinsung von 2% jährlich zu erhalten. Der aktuelle Bestseller und eines der Alleinstellungsmerkmale von CASHBOARD-Portfolio mit Kapitalschutz.

Hinweis: Das FinTech CASHBOARD hat im Mai 2017 Insolvenz angemeldet.

2 Gedanken zu „CASHBOARD“

  1. Dieser Beitrag ist nicht von mir, aber ich denke je mehr er verteilt wird, desto besser und Finger weg:

    Bitte Gehirn einschalten und Augen aufmachen, sonst kann eine Geldanlage bei Cashboard für den Anleger zum Crashboard werden.

    (1) Einlagensicherung:

    In den FAQ stellt Cashboard selbst folgende Frage: IST MEIN GELD MIT DER EINLAGESICHERUNG [Rechtschreibfehler im Original] EINER DEUTSCHEN BANK GESICHERT?

    Die Antwort dazu lautet auf Cashboard auf https://www.cashboard.de/faq?lang=de:

    “Ja, Dein über CASHBOARD angelegtes Konto wird von unserer Partnerbank (Augsburger Aktienbank) verwaltet. Diese unterliegt der deutschen gesetzlichen Einlagensicherungsregelung und ist dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. angeschlossen. Damit sind Deine Einlagen bei der Bank bis zur gesetzlich garantierten Höhe geschützt. Das Depot dient nur der Verwahrung Deiner Geldanlagen. Damit sind diese im Falle einer Insolvenz der Bank nicht betroffen.”

    Die Antwort müsste richtig lauten: Nein

    Cashboard formuliert genial! Die Cashboard-Antwort kann beim schnellen Lesen den Eindruck erwecken, die Einlagensicherung gelte auch für Anlagen, die Cashboard vermittelt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ein Blick auf die Cashboard-Webseiten genügt, um das herauszufinden. Denn…

    (a) Einlagensicherung bekanntlich nur bei Spareinlagen, nicht bei Investmentfonds oder Privatkrediten

    Die Einlagensicherung gibt es bekanntlich nicht bei allen Anlageformen, sondern nur bei Spareinlagen, die bei einer Bank unterhalten werden (logo, es heißt ja auch Einlagen(!)sicherung). Abgesicherte Spareinlagen sind zum Beispiel Geld auf dem das Sparbuch, dem Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Nicht unter die Einlagensicherung fallen zum Beispiel Aktien, aber auch Anleihen, Geldmarktfonds oder Investmentsfonds. Auch Darlehen an Privatpersonen sind niemals geschützt. Und jetzt schauen wir uns mal an, wie das Geld bei Cashboard investiert wird… Ahnen Sie schon etwas?

    (b) Cashboard bietet eine 2,0% Zinsen p.a. bis zu einem Anlagebetrag von maximal 10.000 EUR an, wenn das Geld mindestens 1 Jahr investiert wird. Das erinnert an eine Festgeldanlage, für die die Einlagensicherung gelten würde. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine Festgeldanlage.

    Bei Cashboard entscheidet sich der Kunde für eines von drei Portfolios. Cashboard selbst nennt das Portfolio mit dem geringsten Risiko “Kapitalschutz” und garantiert hier sogar die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals bis zu einem Anlagebetrag von maximal 10.000 EUR. Hinter dem Portfolio “Kapitalschutz” verbirgt sich ein Anlage-Mix in folgende Produkte

    (Details unter https://www.cashboard.de/portfolios?pofid=2&assetid=20&usepid=13&scale&accAm=1000&tframe=year&lang=de
    Auf der Webseite einfach auf die Begriffe “Cash”, “Geldmarkt”, “Anleihen” etc. klicken und es erscheinen das oder die konkreten Anlage-Vehikel):

    10 % Cash = Anlage in einen geldmarktnahen Investmentfonds. Also keine Einlagensicherung
    40 % Geldmarkt = Anlage in zwei Geldmarktfonds. Also keine Einlagensicherung
    25 % Anleihen = Anlage in einen Anleihefonds. Also keine Einlagensicherung
    20 % Immobilien = Anlage in einen Immobilien-Aktienfonds. Also keine Einlagensicherung
    5 % Privatkredite. Also keine Einlagensicherung

    (2) Ist mein Geld bei Cashboard also unsicher?

    Beim Cashboard-Portfolio “Kapitalschutz” gibt es keine Einlagensicherung, siehe oben (1).

    Ist Sparen ohne Einlagensicherung also unsicher? Klare Antwort: Es kommt drauf an.

    (a) Anlage in Privatkredite

    Cashbord selbst gibt für jedes Anlageprodukt eine Risikobewertung auf einer Skala von 1 (geringes Risiko) bis 6 (hohes Risiko) ab. Für Privatkredite vergibt Cashbord eine 6 (hohes Risiko). Dem ist nichts hinzuzufügen.

    (b) Anlage in Investmentfonds

    Wenn ein Sparer bei Cashboard in einen Investmentfonds investiert, treten noch weitere Akteure auf:

    – Depotbank (hier: Augsburger Aktienbank)
    – Investmenthaus (hier: verschiedene Investmenthäuser)
    – Vermittler (hier: Cashboard alias Refined Investment Technologies GmbH)
    – bevollmächtigte Vermittler (hier: HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbH)

    Jeder dieser Akteure kann Pleite gehen. Für den Sparer mag das lästig werden, sein Geld bleibt aber erhalten. Denn was “eigentlich” dem Investmentfonds gehört, gehört streng juristisch gesehen dem Sparer und nicht der Depotbank, dem Investmenthaus oder dem Vermittler (Stichwort: Investmentfonds als Sondervermögen). Eine andere Frage ist, was die Zins- und Kapitalgarantie im Falle einer Pleite wert ist, dazu unten.

    Unwillkürlich fragt man sich: Warum ist Cashboard nicht in der Lage, den falschen Begriff (Einlagensicherung) zu vermeiden und den richtigen Begriff (Sondervermögen) zu benutzen? Vielleicht will Cashboard ja von einem weiteren Thema ablenken… Woran Cashboard Geld verdient, siehe unten (3).

    (3) Gebühren und Provisionen

    (a) Gebühren beim Investmentfondskauf mindern Rendite

    Auf telefonische Nachfrage teilt Cashboard mit, dass beim Erwerb der Investmentfonds ein Aufgeld von 0,1 bis 0,2% zu zahlen ist. Dieser Kostenfaktor ist also von den “garantierten” 2,0% Zinsen p.a. abzuziehen und schmälert die Rendite.

    Will man die Papiere wieder los werden (nach dem man die 2,0% Zinsen für die einjährige Mindesthaltedauer eingestrichen hat), kann man sie entweder an die Investmentgesellschaft zurück geben (kostenlos, aber Gutschrift dauert erfahrungsgemäß ein paar Tage) oder über die Börse verkaufen (Gebühren für Depotbank und Makler fallen an, Gutschrift dauert in der Regel 1 bis 2 Tage).

    (b) Provisionen

    Auffallend ist die hohe Anzahl an Akteuren beim Cashboard-Anlagemodell:

    – Depotbank (hier: Augsburger Aktienbank)
    – Investmenthaus (hier: verschiedene in- und ausländische Investmenthäuser)
    – Vermittler (hier: Cashboard alias Refined Investment Technologies GmbH)
    – bevollmächtigte Vermittler (hier: HPM Hanseatische Portfoliomanagement GmbH)

    Sie wollen eines: Geld. Geld des Sparers. Und Geld vom jeweils anderen in Form von Provisionen, also Geld dafür, dass Cashboard im Auftrag des Sparers ein Depot bei der Augsburger Aktienbank eröffnet und nicht bei einer anderen Bank und dass genau dieser Investmentfonds gekauft wird und kein anderer. Das alles ist für sich genommen nicht ehrenrührig. Cashboard selbst weißt in den FAQ darauf hin, dass es sich u. a. mit Provisionszahlungen finanziert.

    Vermutlich wird die Zahlung der 2,0% Zinsen p.a. ganz oder teilweise durch Provisionszahlungen finanziert. So gesehen hat selbst der Sparer etwas von den Provisionen. Andererseits kann nicht ausgeschlossen werden, dass allein die Höhe der Provisionszahlungen und nicht unbedingt die herausragender Wertentwicklung eines Investmentfonds dafür verantwortlich war, dass gerade dieser Fonds im Portfolio landet und kein anderer.

    (4) Zins- und Kapitalgarantie: Ist sie überhaupt was wert bei diesem Garantiegeber?

    Es drängt sich die Frage auf, wie die Zins- und Kapitalrückzahlung “garantiert” wird und was die “Garantie” wert ist.

    Auf telefonische Nachfrage teilt Cashboard mit, dass die Zins- und Kapitalgarantie von Cashboard alias Refined Investment Technologies GmbH abgegeben wird. Für die Belastbarkeit der Garantie ist daher entscheidend, wie gut die Refined Investment Technologies GmbH wirtschaftlich aufgestellt ist.

    Unter “unternehmensregister.de” kann man Bilanzen einsehen. Auffallend ist, dass die letzte veröffentlichte Bilanz der Refined Investment Technologies GmbH vom 31.12.2011 (!) stammt, obwohl eine GmbH gesetzlich dazu verpflichtet ist, ihre Bilanz innerhalb von 12 Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres aufzustellen und zur Veröffentlichung einzureichen.
    Auf telefonische Anfrage teilte Cashboard mit, man glaube (!) die Bilanz für 2013 sei zur Veröffentlichung eingereicht. Tatsächlich sind Unternehmenszahlen für 2012 oder 2013 von Cashboard alias Refined Investment Technologies GmbH noch nicht auf der vom Gesetzgeber dafür vorgesehenen Webseite unternehmensregister.de veröffentlicht.

    Laut Bilanz vom 31.12.2011 hat die Gesellschaft einen Jahresverlust von etwa 15.000 EUR erzielt. Das Stammkapital von 25.000 EUR ist nur in Höhe von 20.000 EUR eingezahlt und selbst hiervon sind nur noch knapp 4.000 EUR vorhanden. Eine solide Bilanz sieht (völlig) anders aus. Was soll die Zins- und Kapitalgarantie bei diesen (veralteten) Zahlen wert sein?

    Auch die inhaltliche Ausgestaltung der Zinsgarantie ist fragwürdig. Laut der Cashboard-Homepage werden 2,0% Zinsen p.a. gezahlt, wenn mindestens 75% des eingezahlten Geldes für mindestens ein Jahr in ein Portfolio investiert sind. Andererseits teilt Cashboard auf seiner Webseite mit, dass die Investmentfonds automatisch verkauft werden, falls die Kurse unter ein zuvor von Cashboard vorgegebenes Niveau fallen (stop loss). Der automatischer Verkauf diene dem Schutz des Sparers, sagt Cashboard… vielleicht aber auch anderen Zwecken.

    Denn streng genommen führt ein automatischer Verkauf dazu, dass weniger als 75% des eingezahlten Geldes investiert sind. Cashboard könnte mit diesem Argument die Zahlung der 2,0% Zinsen p.a. verweigern, falls Cashboard zu diesem Zeitpunkt überhaupt zahlungsfähig wäre.

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